Eigenurintherapie

Eigenurinbehandlung

Die Behandlung mit eigenem Urin wird von allen Völkern der Erde praktiziert und kann als eine der ältesten therapeutischen Selbsthilfemaßnahmen gelten. Schriftliche Aufzeichnungen findet man in altägyptischen Papyri ebenso wie in deutschen mittelalterlichen und späteren Texten bis ins 18. Jahrhundert.

Ungebrochen besteht eine schriftliche ärztliche Tradition der Anwendungen in Indien (Ayurveda) seit ca. 100 n. Chr. Heute wird die Eigenharntherapie in Indien in großem Umfang auch in Krankenhäusern angewendet. 1996 fand in Indien der erste inter-nationale Kongress über Eigenharntherapie statt.

1931 begann der deutsche Arzt Kurt Herz seine Erfahrungen mit der Injektion von kleinen Mengen Harn zu veröffentlichen, seit ca. 1975 stellen verschiedene Firmen Arzneimittel aus Eigenharn zum Zwecke der Behandlung von autoallergischen Krankheiten und chronischrezidivierenden Infekten her.

Diese Tatsache alleine sollten jedem zu denken geben, der sich zunächst aus psychosozialen Gründen mit Schaudern von dem bloßen Gedanken an eine solche "Schmutz- und Dreckbehandlung" abwendet und sie bestenfalls als eine "besonders unappetitliche Psychotherapie" gelten lässt.

Harn wird allgemein als Körperabfallprodukt angesehen und die Niere als Entgiftungsorgan. Harnstoff und der daraus entstehende Ammoniak gelten sogar als Blutgifte; wissenschaftlich gibt es dafür keine Begründung, vielmehr gilt auch hier der bekannte Satz, dass die Dosis den Stoff zum Gift macht oder zum Heilmittel.

Im Harn sind ca. 2000 Inhaltstoffe nachgewiesen, welche alle als Stoffwechselbestandteile im Blut und in den Geweben eine wichtige Rolle spielen (Mineralien, Vitamine, Kreatinin, Harnstoff, Aminosäuren, Zucker, Eiweiße, Enzyme, Hormone etc.)

Um die Wirkung des Urins zu erklären bestehen eine Reihe von Modellen, die im einzelnen jedoch noch nicht endgültig belegt sind.

Nebenwirkungen

dieser Therapie sind selten und in der Regel dosisabhängig: Herzklopfen, Darmkrämpfe, Müdigkeit, Schlafstörungen, Erstverschlimmerung von Ekzemen und Banalinfektionen.

Anwendungsmöglichkeiten:

  • Äußerliche Anwendung als Einreibung, Wickel, Kompresse oder Spülung
  • Intern als Trinkverfahren (Morgentrunk, Trinkkur, Fastenkur), Einlauf oder Spülung
  • Als Injektion
  • In homöopathischer Form
  • Als Einschwingung, z. B. mittels Bioresonanztherapie
  • Als Firmenpräparat aus Eigenharn

Vielfältige Indikationen werden in der Literatur beschrieben:

  • Allergien aller Art
  • Arthrosen
  • Asthma bronchiale
  • Darmkrankheiten
  • Regelstörungen
  • Gastritis
  • Kleine Wunden
  • Harnwegsinfekte
  • Schwangerschaftsübelkeit
  • Neurodermitis
  • Psoriasis
  • Leichte psychische Störungen (besonders im Klimakterium)
  • Nebenhöhleninfektionen
  • Hormonelle Störungen
  • u. v. m.